| ||||
George Boole ging zunächst in Lincoln zur Grundschule, in späteren Jahren dann auch auf eine Handelsschule.
Seine erste Unterrichtung in Mathematik bekam er jedoch von seinem Vater, der ihn ebenso für den Bau optischer
Instrumente begeistern konnte. Schon früh begann Boole sich auch für Sprachen zu interessieren und wurde
von einem örtlichen Buchhändler in Latein unterrichtet. Schon als Kind war Boole sehr sprachbegabt.
Einmal übersetzte er eine Ode des lateinischen Poeten Horace so geschickt, daß sein Schulmeister seine
Eigenleistung anzweifelte.
Boole studierte nicht eines akademischen Grades wegen, war aber mit 16 Jahren schon Hilfslehrer. Sein Ziel war
es, später sich der Kirche zuzuwenden. Ab 1835 schien er jedoch seine Meinung zu ändern und eröffnete
eine eigene Schule und studierte nebenher autodidaktisch Mathematik. Er studierte die Werke von Laplace und
Lagrange und sollte auf dieser Basis seine erste Veröffentlichung schreiben. Später bereute er die mühselige
Zeitverschwendung ohne einen guten Lehrmeister. Boole konnte jedoch nicht an einer Universität
studieren, da er das Einkommen aus seiner Schule für seine Eltern benötigte.
Im Jahre 1849 erhielt Boole einen Mathematik-Lehrstuhl am Queens-College in Cork. Dort lehrte er als
außergewöhnlicher und hingebungsvoller Lehrer für den Rest seines Lebens. Boole arbeitete ebenfalls an Differentialgleichungen und schrieb 1859 das einflußreiche "Treatise on Differential Equations", 1860 das "Treatise on the Calculus of Finite Differences" sowie über generelle Methoden der Wahrscheinlichkeit. Er veröffentlichte etwa 50 Papiere und war einer der ersten, die grundlegende Eigenschaften der Zahlen wie Distributivität untersuchten. Boole wurden viele Ehrungen zuteil, als das Genie in seiner Arbeit erkannt wurde. Ihm wurden Ehrentitel der Universitäten von Dublin und Oxford verliehen, und er wurde 1857 zum Mitglied der Royal Society gewählt. Seine späte Karriere endete jedoch leider unerwartet, als er mit 49 an einer schlimmen Erkältung verstarb. Tragisch daran ist, daß seine Frau Mary in dem Glauben, daß eine Heilung der Ursache gleichen muß, Wasser über sein Krankenbett schüttete, da Boole durch den Regen krank geworden war.
| ||||
Das Original zu dieser Übersetzung und weitere Mathematikerbiographien finden Sie hier. |
zurück zur Übersicht | weiter zu Cantor |
Mathematik für Medieninformatiker (c)2000 DeMorgan Group (Andreas Kumm, Julia Liebig, Klemens Neumann, Stephan Noske) |