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Richard Dedekind's Vater war Professor am Collegium Carolinum in Braunschweig, wo seine Mutter ebenfalls
arbeitete. Richard kam als jüngstes von vier Kindern auf die Welt. Er heiratete nie und lebte später mit
einer seiner Schwestern zusammen. Ab sieben Jahren besuchte er eine Braunschweiger Schule, ohne sich sonderlich für Mathematik zu interessieren. Dort wurde er besonders in Physik und Chemie unterrichtet. Jedoch wurde Dedekind immer unzufriedener mit der seiner Meinung nach unpräzisen logischen Struktur der Physik und wandte sich der Mathematik zu.
1848 wechselte der Sechszehnjährige aufs Collegium Carolinum und studierte grundlegende Mathematik. Im Jahre
1850 studierte er dann an der Universität von Göttingen und machte dort mit Zahlentheorie Bekanntschaft
machte. Begeistern konnte ihn experimentelle Physik bei Weber sowie später ein Mathematik-Kurs bei Gauß.
1858 wurde Dedekind dann ans Polytechnikum Zürich berufen. Dort kam ihm die Idee des Dedekind-Schnitts,
mit dem er jede reelle Zahl durch zwei Teilmengen rationaler Zahlen darstellen konnte. Dedekind verbrachte seinen Urlaub gern in der Schweiz, wo er auch Cantor 1874 kennenlernte und mit ihm Mengentheorie diskutierte. Dedekind entschied sich für Cantors Sicht der Dinge und damit gegen Kronecker.
Im April 1894 begab er sich in den Ruhestand. Dedekind blieb in guter Verfassung und gab noch ein paar Kurse.
Er trug mit seiner Arbeit deutlich zur Mathematik wie wir sie heute kennen bei und veränderte ihren
Stil nachhaltig. Den Dedekind-Schnitt veröffentlichte er 1872 in "Stetigkeit und Irrationale Zahlen".
Seine Analyse der Natur der Zahl und seine Arbeiten zur mathematischen Induktion und Mengendefinition
sowie Zahlentheorie sind von großer Bedeutung. Dedekind wurden viele Ehrungen zuteil. 1862 wurde er zur Akademie von Göttingen gewählt, 1880 zur Berliner Akademie, zur Akademie von Rom und Akademie der Wissenschaften von Paris 1900. Ehrendoktorwürden wurden ihn von der Universität zu Oslo, Zürich und Braunschweig verliehen. | ||||
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