Die Teilmengenrelation, Potenzmenge
einer Menge
Definition
1: (Inklusionsrelation)
Es seien A, B Mengen. Dann heißt A
Teilmenge von B ( in Zeichen: A
B, B A ) genau
dann, wenn aus x
A stets x B folgt.
( A B
( x A
x B ) )
Ferner heißt A echte Teilmenge von
B ( A B,
B A ) genau
dann, wenn
( A B (
x B
x A ) )
Folgerung:(
M Menge
M )
Beweis: Es
sei M beliebige Menge. Zu zeigen ist:
M
( x
x M )
Da die Prämisse ( x
) stets falsch ist, folgt die Wahrheit der Implikation.
Bemerkung: Veranschaulichung
von Mengen durch Vennsche Diagramme (John Venn (1834-1923)) oder
Eulersche Kreise (Leonhard Euler
(1707-1783)).
Eigenschaften der Inklusionsrelation:
-
A
A ; (Reflexivität von )
-
A
B B
C A
C ; (Transitivität von )
-
A B
B A
A = B ; (Antisymmetrie von )
Diese drei Eigenschaften erfüllt auch
in den Zahlenbereichen , , , .
Im Unterschied zu
gilt für im allgemeinen
nicht die Eigenschaft der "Linearität":
( A B
B A
A = B ) (Vergleichbarkeit zweier Elemente).
Punkt 3 erheben wir zur Definition
der Mengengleichheit:
Definition
2: (Mengengleichheit)
A = B
A B
B A
Beispiel:
-
A = { x: x
x2
- 5x + 6 = 0 } ; B = { 2, 3 }
Dann gilt A = B, denn 1.) B
A, denn 2 A
3 A (Probe!)
2.) A B, denn
es gibt keine weiteren Lösungen.
(Satz von Vieta: x1,
x2
sind Lösungen von x2
+ px + q = 0 genau dann, wenn x1+
x2=
-p x1*
x2=
q )
-
ist eindeutig bestimmt.
Beweis: (indirekt) Annahme:
und sind leere
Mengen.
Dann ,
da leere Menge.
Ebenso ,
da leere Menge.
Daraus folgt
= .
Definition
3: (Potenzmenge einer Menge A)
Es sei A Menge. Dann heißt P(A) = {
x: x A } Potenzmenge
von A (Menge aller Teilmengen von A).
Beispiele:
-
P()
= { x: x
} = {} = { { } }
-
P( {1} ) = { ,
{1} }
-
P( {1, 2} ) = { ,
{1}, {2}, {1, 2} }
-
P( {1, 2, 3} ) = { ,
{1}, {2}, {3}, {1, 2}, {1, 3}, {2, 3}, {1, 2, 3} }
Bemerkungen:
-
Die Potenzmenge einer beliebigen Menge
ist nie leer. (,
A P(A) )
-
Kein einziges Element von A ist zugleich
Element von P(A)! (P(A) ist Menge höheren Typs - Mengensystem)
-
Hat A genau n Elemente, so hat P(A) genau
2n-
Elemente. (daher der Name Potenzmenge)
Beispiele:
Veranschaulichung
der Inklusionsrelation (für endliche Mengen) mittels Hasse-Diagrammen:
In einem Hasse-Diagramm zeichnet man
-
Mengen mit gleicher Elementezahl auf gleiche
Höhe
-
zwischen Mengen N, M wird eine Kante angebracht,
wenn N M
N N'
N' M
Beispiele: